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Zitate/Presse

Äusserungen von Musikwissenschaftlern, Komponisten und Musikern
zum Werk von Ernst-Lothar von Knorr

 
Ernst-Lothar von Knorr und
Hans Simsa (an der Orgel)
  • "Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen - bei Knorr wird dieses Goethe-Wort zur Wahrheit, es kann als Motto über sein Gesamtwerk gesetzt werden, das einfachsten und höchsten Anforderungen gleichermassen gerecht wird, das dem Laien wie dem Virtuosen, der musizierenden Gemeinschaft wie dem Kenner das ihre gibt und dessen aus hohem Ethos geborener geistiger Gehalt in jeder Note erlebbar gegenwärtig ist."
    Gerhard Frommel, Komponist

  • Vor allem aber zeigen die Werke, jenseits aller zeit- und stilgeschichtlichen Bezüge, jenen ganz eigenen, persönlichen Ton, der sie überhaupt erst zu so bemerkenswerter und liebenswerter Musik macht; einen ausgeprägt eigenen Ton in einer Zeit, in der es immer schwieriger wurde, nicht à la mode zu komponieren.
    Ludwig Finscher, Musikwissenschaftler, Balzan-Preisträger

  • "Ernst-Lothar von Knorr zählt zu den zeitgenössischen Komponisten, die nicht um der Theorie Willen, sondern für den Hörer schreiben. Seine Musik genügt sich selbst, sie steckt voller Fantasie, voller Witz und Charme, ist ungemein instrumentengerecht geschrieben, knapp und dicht und von einer stilistischen Güte, die nicht zuletzt auch Ausdruck einer spirituellen Beziehung zwischen musikalischem Impuls und handwerklicher Ausführung ist."
    Hansdieter Werner

  • "Nur für den Dilettanten hat das Saxophon heute noch zweieinhalb Oktaven. Dem Musiker bereiten die mehr als drei Oktaven in der Knorr-Sonate (1932) keine Schwierigkeiten. Der Komponist war seiner Zeit etwa zwei Generationen voraus. Er gab uns eines der grundlegenden Werke unserer Saxophonliteratur."
    Sigurd M. Rascher

  • "Die Aufnahme demonstriert das perfekt-solide Handwerk dieses Musikers, eine stilistische Aufgeschlossenheit und schliesslich eine sehr selbstverständlich wirkende Musikalität. Man merkt die Nähe Bartoks, zugleich den musikantischen und nachdenklichen Ausdruck, der von Knorr eigen war."
    Wolf-Eberhard von Lewinski


  • "Es ist oft schwer zu erklären, warum einige Komponisten weltberühmt werden, während andere, nicht weniger glänzende Tonschöpfer, nur bei einem vergleichbar kleinen Kreis von Kennern in hohem Ansehen stehen. Dabei hatte gerade Ernst-Lothar von Knorr seine Musik nicht nur für Kenner geschrieben. Als führender Vertreter der für die 20er und 30er Jahre so bedeutsamen Jugendmusikbewegung – er leitete damals die bahnbrechende Musikschule in Berlin-Süd – gehörte er mit seinen Freunden Fritz Jöde und Paul Hindemith zu jenen, die sich bemühten, den im Verlauf des 20. Jahrhunderts immer auffälliger werdenden Riss zwischen Volk und Musik zu beheben – durch Förderung der Laienmusik, Pflege der Volksmusik und Komposition zugänglicherer Neuer Musik.
    Mit den Werken Hindemiths teilen viele Werke von Knorrs musikantische, neobarocke und expressionistische Züge. Zeitlebens war er ein Meister des Polyphonen. Erst das unverbindlichere Spätwerk verrät eine intensive Auseinandersetzung mit progressiven Tendenzen des 20. Jahrhunderts (Zwölftonmusik). Obwohl von Knorr mit seinen ebenso inspirierten wie sorgfältig ausgearbeiteten Werken zu den eminenten Vertretern einer gemäßigten Moderne gehört, war der ausgezeichnete Violinist so unablässig in für das deutsche Musikleben wichtigen Funktionen pädagogisch tätig, dass dabei sein eigenes Schaffen, von dem er nicht viel Aufhebens machte, oft ins Hintertreffen geriet. Dass er trotz Zeitknappheit ein so fruchtbarer Komponist sein konnte, verdankt sich einem Wesenszug, den er mit Mozart teilt: Er hatte seine Werke bei der Niederschrift bereits fertig im Kopf. Leider ist ein großer Teil seines Schaffens nicht erhalten geblieben. 1944 verlor er während eines Bombenangriffs alle seine handschriftlichen Werke (nur wenige waren zu diesem Zeitpunkt gedruckt), darunter seine beiden ersten Streichquartette.
    Marcus A. Woelfle anlässlich einer Künstlerreise nach Süd-Asien mit dem Goethe-Institut. Das Signum-Quartett spielte Ernst-Lothar von Knorrs III. Streich-Quartett (1969) in Bangalore und Hyderabad, Indien

Pressestimmen:

  • "Einen stark französischen Einschlag prägt Ernst-Lothar von Knorrs Sonate für Saxophon und Klavier 1932; mediterraner Zauber, mit heiterer Marschgestik. Mit beglückender Leichtigkeit von Geist, Charme und musikantischer Lust wurde das Werk von Sandra Leonie Ritter gespielt."
    Rainer Köhl

  • "Unter den Neuerscheinungen verdient eine Klaviersonate von Ernst-Lothar von Knorr Beachtung... Eine auf wuchtige Akkordik gestellte Einleitung, ein belebtes Fugato als erster Satz, ein kontrapunktisch-linear geführter Gesangssatz, ein ausgesprochen rhythmisches Scherzo-Finale in Martellato-Technik sind als einfache, klare Gefühlswerte in knapper Form ausserordentlich überzeugend gegeneinander gestellt. Clifford Curzon entwickelte das Werk in meisterlichem Spiel..."
    Fred Hamel, Berlin, 1920er Jahre

  • "Lothar von Knorr hat in einem Streichtrio mit Gesang der Lyrik Stefan Georgees (Lieder aus dem 7. Ring) mit oft stark individuellen Einfällen und der Vermischung von neueren Zügen mit volkstümlichen auf konzertanter Grundlage kongenial nachgespürt."
    H. Hakemeyer, Berlin, 1920er Jahre

  • "Allerdings hielt der Einfluss Bachs die modernen Tendenzen des Jungtöners weitestgehend in Schach. So ist das Werk zwischen barocker Satztechnik und zeitgemässer Harmonik und Melodieführung relativ schwankend verankert und hat dabei doch eine enorm eigenständige Kraft. Es trägt dabei unverkennbare Züge der persönlichen Handschrift des Komponisten."
    Matthias Roth
  • Zu guter Letzt traf Moritz Ernst auch den Charakter der viersätzigen "Kleinen Sonate in D" von Ernst Lothar von Knorr. Unter den Händen des Pianisten erwachte das Werk immer mehr zum Leben und verlangte nach jedem Ton nach mehr. Hier demonstrierte Ernst, dass er auch mit starken Kontrasten und schroffen Akzenten umzugehen weiß. Fein abgestuft in der Dynamik und in allen Nuancen klangvoll abgestimmt, entfaltete sich diese Musik zu einem reinen Hörgenuss und erwies sich als ein Werk von zeitloser Schönheit.
    Weinheimer Nachrichten 2011